Gretha erkrankte im September 2006 an CIDP mit einem praktisch kompletten Mobilitätsverlust. Nach 18 Monaten fuhr sie erstmals wieder eine längere Tour mit dem Rad und für den Sommer 2008 planten wir eine Kanu- Wanderfahrt in die Schwedischen Ostschären. NUR! Die Krankheit hinterlässt einige leidige Dinge. So auch, wenn Gretha Pipi muss, dann sofort. Eine Karenzzeit gibt es nicht.
Wir machten aus diesem Umstand keinen Hehl und richteten unsern Reiserhythmus nach Gretha’s Blase. Mit einigem Erstaunen stellen wir fest, dass es eine nicht unbeträchtliche Anzahl Leidensgenossinnen gibt, die verschämt, mit …zig Ausflüchten und Drumherumreden richtig leiden. Uns beiden war schnell klar, ohne eine funktionierende Urinierhilfe ist Paddeln in den Schären ein Wunschdenken. Sowohl im Auto auf der Reise, im Boot, wie auch im Zelt muss eine Lösung gefunden werden.
Pibella Urinbeutel 5er Pack Eine erste Recherche in den einschlägigen Sportgeschäften ergaben halbherzige Lösungen, keine echt Frauenfreundlich. Also unbrauchbar wenn die Anwendung im Kajak Auto oder im Zelt erfolgen muss. Dank Internet, Google und etwas Zeit bin ich dann auf eine Erfindung gestoßen die zwei Schweizer entwickelten. Von der bis ins Detail durchdachten und einfach zu handhabenden Ausführung überzeugt, bestellten wir für die Urinals Pibella Comfort und Travel. Und wussten nach der ersten Anwendung, dass der Urlaub in den Schären Wirklichkeit wird! Was macht die Anwendung so einfach und unproblematisch?
Alle auf dem Markt befindlichen Lösungen sind relativ unförmige, trichterartige Gebilde die von der Frau außen auf die Vulva aufgesetzt wird und je nach Anatomie und Möglichkeit nicht dicht abschließen… eine feuchte Umgebung hinterlassen und sperrig zu transportieren sind. In den meisten Fällen ist eine Teilentkleidung notwendig oder die Handhabung ist auffällig. Pibella Urinal ist die einzige Lösung, die direkt am Harnausgang ansetzt und den Urin ableitet ohne die Umgebung mit einzubeziehen.
Pibella Comfort Anleitung / Reinigung / Tipps Mit Pibella Travel ein paar Mal üben und Gretha hat „Das Ding“ so schnell angesetzt, wie ich „mein Ding“ herausgeholt. Steht genau so aufrecht da und war nur an der Frisur als Frau erkennbar. Das „Geh mal gucken ob jemand kommt!“ gehört der Vergangenheit an. Sie geht wie ich zum nächsten Baum lockert etwas die Hose schiebt den Slip zur Seite und setzt die Pibella Travel an. Und verstaut es nachher in den mitgelieferten Plastikbeutel. Da der Urin, dank geeignetem Material, praktisch komplett abperlt ist das Rohr fast trocken. Ein zusätzliches Hindernis war bisher natürlich auch die Nacht.
Bei unwirtlichen Temperaturen, oft Regen und unbekanntem Gelände den warmen Schlafsack verlassen – mit Kopflampe durchs Geäst und über Felsbrocken klettern, ist nicht jeder Frau Sache. Bei uns war es nicht so sehr das Zelt verlassen und in die Natur gehen. Oft hatte sie gar keine Zeit mehr um das Zelt zu verlassen.
Die Pibella Comfort hat eine etwas geänderte Geometrie gegenüber dem Travel um der weiblichen Anatomie im Liegen und Sitzen entgegen zu kommen.
Pibella Comfort Oh, wie hat Gretha es genossen die Skandinavischen Sonnenuntergänge mit einem oder auch zwei Glas Wein, ohne sich Gedanken machen zu müssen wie sie jetzt die Nacht übersteht… Erst mit den beiden Hilfen, so trivial sie sind, konnte unser Urlaub überhaupt stattfinden. Sie waren nach ganz kurzer Zeit in unserem Tagesablauf eine Selbstverständlichkeit. Das Lächeln unserer Umgebung über die „beiden Alten“ verschwand nach kurzer Zeit. Wir haben aber oft wissend gelächelt, wenn des Nachts Reissverschlüsse surrten!
Wir waren gut zwei Wochen in der Wildnis, praktisch ohne Anbindung an die „Zivilisation“ und der Rest der Zeit im Zelt auf Campingplätzen, an schönen Plätzen fern ab vom Sanitärgebäude! Gretha hat in dieser Zeit nur einen Beutel gebraucht, ihn und das Set natürlich hygienisch gepflegt.
Ja, sowohl im Auto auf der Reise, im Boot, wie auch im Zelt haben wir die Lösung gefunden! Wir haben mit Pibella an Lebensqualität gewonnen! Wir sprechen den Erfindern unseren grossen Dank aus.
Urs und Gretha Steiner, Deutschland